Das Schifffahrtsunternehmen Mediterranean Shipping Company (MSC) hat seine bereits vor Jahren formulierte Haltung erneut bestätigt: Die Nördliche Seeroute wird vom weltweit größten Containerreeder auch künftig nicht genutzt. Dies ist ein klares Signal für Umweltschutz und Sicherheit.
In einer aktuellen Stellungnahme betont MSC, dass die Route entlang der arktischen Küsten trotz schmelzender Eisflächen weiterhin unzureichend entwickelt und nicht sicher genug für die kommerzielle Schifffahrt sei. Vor allem aber würden eine stärkere Nutzung und ein möglicher Ausbau der Passage potenzielle Schäden für das fragile arktische Ökosystem sowie für die dort lebenden indigenen Gemeinschaften mit sich bringen.
Keine betriebliche Notwendigkeit – bestehendes Netzwerk genügt
Das Unternehmen erklärt, dass sein globales Transportnetzwerk bereits heute einen zuverlässigen und effizienten Warentransport ohne arktische Umwege gewährleistet. Entsprechend bestehe kein operativer Bedarf, die sensiblen Gewässer der Arktis zu durchqueren.
Eine Haltung mit Kontinuität
MSC-Präsident Diego Aponte hatte die Entscheidung erstmals 2019 öffentlich gemacht. Sowohl 2021, im Zuge des Ever-Given-Zwischenfalls im Suezkanal, als auch 2024, angesichts der Huthi-Angriffe im Roten Meer, bekräftigte das Unternehmen seine Position – trotz globaler Lieferkettenstörungen und Ausweichrouten-Debatten.
Gemeinsames Signal der Branche
MSC steht mit dieser Linie nicht allein. Auch andere führende Reedereien wie Maersk, CMA CGM, Evergreen und Hapag-Lloyd haben sich verpflichtet, keine arktischen Schifffahrtsrouten zu nutzen. Gemeinsam unterzeichneten sie das von der Umweltorganisation Ocean Conservancy initiierte Corporate Arctic Shipping Pledge.
In dem Dokument wird anerkannt, dass die Entwicklung der Schifffahrt in der Arktis erhebliche Umweltrisiken, sowie Gefahren für die indigenen Völker der Region mit sich bringen. Die Reedereien verpflichten sich, auf Einsätze in der Arktis zu verzichten und gleichzeitig strengere internationale Sicherheits- und Umweltschutzmaßnahmen zu unterstützen.
Manuele Rossi